HC Weiden 2018 – Eschweiler SG mA 22:22 (15:11)

Apr

05 Apr

mA-Jugend (2006/07)

HC Weiden 2018 – Eschweiler SG mA 22:22 (15:11)

ESG Rumpfteam spielt stark auf und zeigt kämpferische Willensleistung

Mit nur 8 einsatzfähigen Feldspielern ging es zum schweren Auswärtsspiel zum Tabellenzweiten HC Weiden, gegen den es vor 4 Wochen eine verdiente 31-38 Heimniederlage gab. Noch am Spieltag gab es krankheitsbedingt weitere Absagen von Spielern, so dass wie so oft in dieser Situation improvisiert werden musste. Erfreulich konnte nach Langzeitverletzung Leon Frings die Mannschaft unterstützen und übernahm im Spielverlauf im Abwehrverbund eine wichtige Rolle.

Gegen den mit Kemper, Mueller, Gier und Jaster wurfgewaltigsten Rückraum der Oberliga galt es in der Abwehr Lösungen zu finden. In dem Wissen um die Unzulänglichkeiten aus dem Hinspiel war die Mannschaft gut eingestellt und wollte sich so teuer wie möglich verkaufen. Während die Außenspieler eng gedeckt wurden, gab es in der ersten Viertelstunde keinen richtigen Zugriff auf die Rückraumspieler, so dass Weiden beim 10-4 auf der Siegerstraße war. Auch im Angriff fanden sich gegen den robusten Abwehrverbund der Gastgeber nicht die abgestimmten Lösungen und der ein oder andere Spieler hatte zunächst seine bekannten Eingewöhnungsprobleme mit dem Haftmittel.

Immer dann, wenn mit schnellem Umschaltspiel oder zügigen Passfolgen der Ball schnell gemacht wurde gelang es Torchancen zu erarbeiten. In der ersten Halbzeit war es der stark aufspielende Linksaußen Thomas Hoffmann der mit einer 100 % Abschlussquote 5 saubere Tore erzielte und die Indestädter mit im Spiel hielt. Nach Trainerauszeit besann sich die Mannschaft auf ihre kämpferische Einstellung und ging wesentlich engagierter in der Abwehr zur Sache. Über 14-9 ging die Mannschaft mit 15-11 Rückstand in die Pause.

Trainer Graaf fand dort die richtigen Worte und stellte die Mannschaft neu ein. Im Abwehrverbund war jedem klar, dass man über sich hinauswachsen muss, um das Spiel noch zu drehen. Jeder war voll auf seine Aufgaben fokussiert und mit dem ständig offensiven Stören von Messi Max und Bennet Otto bekam der Favorit seine Probleme im Angriffsspiel. Zudem wuchs Torwart Julian Schebesta in der 2. Halbzeit über sich hinaus und zeigte reihenweise Glanzparaden. Nun entwickelte sich das Spiel unter lautstarker Kulisse zu einem wirklichen Derby und es wurde um jeden Ball und Zentimeter Raum verbissen gekämpft. Mit drei Toren von Messi Max war die Mannschaft nach 3 Minuten auf 16-14 wieder in Schlagdistanz und spürte, dass mit Willen und Entschlossenheit etwas zu erreichen ist. Nach 34 Minuten verkürzte Philipp Schwartz mit einem seiner 4 verwandelten Siebenmeter zum 16-15, von da an entwickelte sich ein Krimi. Die Eschweiler Durchbrüche waren oft nur durch siebenmeterwürdige Fouls zu stoppen oder führten zum Tor. Die Abwehr spielte im Zusammenspiel mit dem Torwart nahezu perfekt, vorne wurden leider zu oft kraftraubende Zweikämpfe gesucht, statt den Ball konsequent schnell zu machen. Bei den mangelnden Wechselmöglichkeiten ist jedoch jedem Spieler ein dickes Kompliment zu machen.

In der 51 Minute erhöhte Jan Jaster auf 21-19 für Weiden, Eschweiler spielte jedoch ruhig weiter und verkürzte auf 21-20, dem postwendend das 22-20 folgte. Lennert Graaf verkürzte in der 56 Minute mit einer seiner starken 1-1 Aktionen zum 22-21. Dann gingen die Angriffe mit Volldampf hin und her, bis 1.49 Minute vor Schluss die letzte ESG Auszeit genommen wurde. Genau mit der abgesprochenen Auslösehandlung gelang Lennert Graaf der 22-22 Ausgleich. Dann wurde es dramatisch. Die aufopferungsvoll kämpfende Abwehr zwang die Gastgeber ins Zeitspiel, so dass Weiden mit einem Notwurf über das Tor 25 Sekunden vor Schluss abschließen musste. Daraufhin nahm sich der Rechtsaußen der Gastgeber den aus dem Aus zurückprallenden Ball und warf ihn einfach ins Tor, so dass der Tempogegenstoß der Eschweiler damit unterbunden wurde. Leider ahndete der ansonsten gute Schiedsrichter diese Aktion nicht regelkonform mit Siebenmeter, so dass der letzte Angriff mit 10 Sekunden Dauer nicht zum Siegtreffer genutzt werden konnte.

„Heute bin ich richtig Stolz auf die Mannschaft“, so ein zufriedener Trainer Stefan Graaf nach dem Spiel. „Wille, Einsatzbereitschaft und Körpersprache haben ab der 20. Minute gestimmt. Gegen diesen Angriff lediglich 22 Gegentore zu kassieren ist eine sehr ordentliche Leistung. Jeder hat heute für jeden gekämpft und ist bis an die Schmerzgrenzen gegangen. Kompliment an die Jungs.“

Mit 9-9 Punkten geht es am Donnerstagabend in der Eichendorffhalle zum Saisonabschluss um 20:30 Uhr ins Derby gegen die HSG Münsterbachtal.

Aufstellung (Tore):

Tor: Jonas Bogdoll, Julian Schebesta

Lennart Kühn, Felix Pütz, Simon Herzog (1), Philipp Schwartz (6/4), Max Hevia-Aza-Pick (3), Bennett Otto, Thomas Hoffmann (5), Leon Frings, Lennert Graaf (7), Stefan Graaf (TR)